Die Tuamotus

Die Tuamotus

 

nach vier Wochen Marquesas, wo wir von Inseln mit geheimnisvollen Bergen und lieben, schönen Menschen ganz begeistert waren, sind wir weiter zu den Tuamotus gezogen. Es ist eine Gruppe von  größeren und kleineren Atollen, die meisten davon sind bewohnt. Die Atolle sehen ganz unterschiedlich aus, flach, mit wunderschönen Sand- oder Korallenstränden und kristallklarem Wasser wo man ganz tief sehen kann. Zum tauchen oder schnorcheln ist es ein reines Paradies. Zwischen den Korallen wimmelt es geradezu von bunten, großen und kleinen Fischen. Wir hatten den Eindruck, dass sie einen Menschen auch als einen Meeresbewohner ansehen. Die Haie, ca. ein bis zwei Meter lang sind reichlich vorhanden und kreisen neugierig in sicherem Abstand um uns herum.

 

Raroia

 

Unseren ersten Versuch ins Atoll zu gelangen haben wir abbrechen müssen weil der Gegenstrom uns mit 1 Knoten zurückversetzt hat. Der zweiter Versuch, zwei Stunden später, war erfolgsreich...

Nach der Einfahrt durch den Pass vom Raroia-Atoll haben wir zuerst eine lange Reihe von Kokospalmen mit schönem Strand gesehen. Ab und an kam ein kleines Häuschen aus dem Gezüsch zum Vorschein. Voll Neugier, haben wir als erstes unser Gummibötchen zu Wasser gelassen und sind aufs Land gefahren. Beim Anlegen haben wir zu unserem Erstaunen eine moderne, große Anlegestelle vorgefunden.

Später haben wir erfahren, dass alle zwei bis drei Wochen ein Versorgungsschiff aus Tahiti kommt um die Bewohner mit notwendigen Waren zu beliefern. Auf dem Flugplatz, völlig überdimensioniert mit 2000 m Landebahn und 60 Parkplätzen vor dem Flughafengebäude, landet einmal die Woche ein Flieger aus Tahiti.

Das kleine Dorf bestand aus zwei Straßen, 213 Einwohnern, fünf Autos und unzähligen Hunden.  Die kleinen Häuser waren meistens aus Sperrholz- oder Fermazellplatten gezimmert, aber es gab auch welche aus Ziegeln und Beton. Von den Menschen, die wir auf der Straße getroffen haben,  wurden wir sehr freundlich gegrüßt und gleich zum Dorffest dass am Abend stattfinden sollte eingeladen.

 

 

 

 

Ein Fest wollten wir uns nicht entgehen lassen und trotz totaler Dunkelheit und das schon um 18 Uhr, haben wir uns erneut auf dem Weg gemacht. Das alte Gouverneurshaus aus dem 19. Jahrhundert, welches jetzt für die Festivitäten dient, war schon voll. Wir wurden noch einmal herzlich begrüßt und sofort ging es los.

Es wurde gesungen, Sketche gespielt und getanzt. Teilgenommen haben alle Anwesenden, Jung und Alt, mit Begeisterung und großer Hingabe.

 

 

 

Die polynesische Sprache besteht zu drei viertel aus  „a, o, u, ie, eo, ua  und so weiter, Konsonanten kommen spärlich vor. Die Lehrerin der Dorfschule, die vor zehn Jahren aus Marseille kam, hat uns erzählt, das jede Insel und jedes Atoll eigene Sprachversionen hat.

 

 

Die Lieder klingen  sehr melodisch auch wenn mit verschiedenen Stimmen gesungen wir. Da französisch die offizielle Sprache ist, wurde auch auf Französisch gesungen.

       

Die ganze Veranstaltung hat über drei Stunden ohne Pause gedauert und zum Schluss gab es ein Gruppenbild. Ein wirklich gelungener Abend.

   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag kam der Katamaran  „Tartaruga“ (Schildkröte) uns nach. Mit ihrer Besatzung  haben wir einen schönen Ausflug zum Schnorcheln im Pass gemacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere Abfahrt mussten wir um zwei Tage verschieben, da wir zu einer Taufe mit anschließender Hochzeit eingeladen waren. Da  Polynesien zu Frankreich gehört, ist außer der Sprache auch das ganze Gemeindewesen übernommen worden. So musste das junge Paar sich zuerst standesamtlich vermählen lassen.

 

 

 

Auf dem Weg zum Standesamt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gruppenbild mit der Verwandschaft

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag, bevor sie in der Kirche getraut werden sollten, musste sich die junge Braut taufen lassen. Es war von der christlichen Gemeinde des Bräutigams , sehr Bewegend und Feierlich, im Meer durchgeführt worden.

 

Danach kam die kirchliche Trauung. Die Kirche war unter freiem Himmel unter einer Sonnenschutzplane eingerichtet, das sehen die Leute nicht so eng.  Es wurde viel  auf polynesisch und französisch gesungen.

 

 

 

 

 

 

 

Wir haben auch ein, für uns gedichtetes Abschiedslied bekommen. Da fiel uns natürlich der Abschied ein wenig schwer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Makemo

Mit der „Tartaruga“ im Flottenverband ging es ueber Nacht zum nächsten Atoll nach Makemo. Dieses Atoll ist bedeutend größer und mit entsprechend größerem Dorf. Unsere Schiffe wurden gleich nach dem Anlegen von vielen Kindern umstellt und neugierig besichtigt. Die Kinder werden von den umliegenden Atollen in ein Internat gebracht und kommen nur in den Ferien nach Hause

So sieht man die Riffe vom Boot aus.... aber nur um Mittag herum

 

. Unsere Schiffe waren an einem großen Anlegesteg festgemacht und wir haben drei Tage mit Reparaturen verbracht. Es sollte auch einmal erwähnt werden, dass mit Schiffsreparaturen und –pflege sich zu beschäftigen nicht unbedingt der Lieblingszeitvertreib des Seglers ist. Es ist aber leider notwendig, denn ein modernes Schiff ist mit viel empfindlicher Technik vollgestopft welche leider nicht „unkaputtbar“ ist .

Einsiedler Krebse git es zu Hauf.....aber wir haben sie nicht gegessen !

 

 

Bei der durchfahrt innerhalb des Atolls hat es dann die Tartaruga erwischt. Ein Riffkopf konnte nicht schnell genug ausweichen und so hat ein Rumpf ihn gekratzt. Der Wassereinbruch konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden und später vor Anker repariert werden.

Lisa auf Riffschau.....reine Augennavigation

 

 

Am folgenden Tag hat dann ein Riffkopf aus unserem Backbordruder ein kleines Stück herausgebissen. Geht aber auch so gut…..

Es geht halt nicht ohne romantische Sonnenuntergänge....

 

 

 

 

Katiu   

Unser nächstes Ziel war das kleine Atoll Katiu. Es war ca. 5 Stunden angenehmes Segeln. Wir haben versucht unterwegs auch zu angeln. Leider, hat unser Angel den Kampf mit dem angebissenen Fisch klar verloren. Innerhalb von Sekunden war sämtliche Zubehör mit der Leine von der Angel weg! Und dabei wollten wir doch nur ein kleines Fischlein!

Nespuck kämpft sich durch die Passage von Katui

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Ankunft wurden(28.August, etwa 16.00) unsere Schiffe gleich von Anwohnern am Pier fest gemacht und wir wurden sehr herzlich begrüßt. Wir haben den Eindruck gehabt, sie hatten auf uns gewartet. Schon am gleicher Abend haben wir Obst geschenkt bekommen und eine Einladung zum Abendessen.

 

Dorfkinder beim Angeln in der Passage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Riff an der Passage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am  nächsten Tag hat uns Calixte besucht, ein Perlen Farmer verheiratet mit Tanja ( Miß Paris 1965) einer Frau mit russisch/griechischer Abstammung. Auch er bat uns ihn zu besuchen. Beim  Abendessen waren wir und die Tataruga Crew bei Noeline und Daniel eingeladen. Daniel, Chinesischer Koch, hat ein fürstliches Menü zubereitet. Ein Teil der Verwandschaft war da und hat  uns bewundert. Es kommen nur 2-3 Mal im Jahr Segelyachten in dieses Atoll. Leider fiel die Komunikation ein wenig spärlich aus da Silvia als einzige etvas französich sprach  und das hin und her übersetzen nicht so einfach war.

 

Daniel probiert unseren Steuerstand

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag wurden wir von Noelins Tochter im Rangerover zur Gartenbesichtigung abgeholt. In diesem Garten wuchs Gemüse und Obst in allen Varianten. Mit einer etwas zu groß geratenen Gartenlaube ( ca. 120 qm) waren sie auch auf die Bewirtung vieler Menschen eingerichtet . Enkelkinder, Kinder und Verwandte waren wieder beisammen.

 

Eine Polynesische Gurke im Garten von Noeline und Daniel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Gartenhaus von Daniel und Noeline

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abendessen ging es wieder per Auto etwa 500 meter weiter zu Calixte und Tanja.

Es gab perfekte Rindersteaks, Salat, Ratatouile mit allem Gemüse frisch aus dem Garten.

Dazu Sekt für die Damen und Bier für die Herren. Ein sehr schöner Abend mit netter Unterhaltung, diesmal in Englisch.

bei Calixte und Tanja

 

 

 

 

 

Früh am Morgen kommen die Tender eines Versorgungsschiffes und beliefern die Inselbewohner mit allem nötigen. Trotz moderner Kaianlage können die Versorger nicht anlegen, die Passage ist zu eng und hat zuviel Strömung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit Silvia und Joachim sind wir mit dem Gummiboot zum schnorchen gefahren. Bei der Heimfahrt sind wir dann mit dem ausströmenden Wasser auf ein Riff getrieben. Es ist aber alles glimpflich verlaufen.

 

Zum Abend sind wir dann in die Kirche des Dorfes gegangen, Alles war feierlich , es wurde viel in Polynesisch gesungen und gebetet. Nach 50 Minuten war dieser etwas andere Gottesdienst vorbei und wir waren wieder zum Essen bei Noelin und Daniel eingeladen.

 

Der Kunstvolle Kronenleuchter in der Kirche aus Muscheln gemacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Montag waren wir wieder eingeladen, zum Barbequi am Strand. Wieder mit zeitweise großem Gefolge. Hummer, Coconutkrabs, Fisch und Hühner landeten in massen auf dem Grill. Mit Baden, Kanufahren und schnorcheln ging der Tag viel zu schnell zu ende. Am Abend bekamen wir wunderschöne Muschelketten geschenkt. Ein unvergesslicher Tag.

wahnsinns Barbeque, Hummer zum abwinken....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kokosfladen in Blättern gegart

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abend des folgenden Tages haben wir zum Abschiedfeiern auf unser Boot eingeladen. Es gab Spagetti, Pizza, und Salat. Dazu floßen geistige Getränke , man haut dabei mal schnell übern Zappen und so war unser Start am folgenden Morgen wegen „Fische füttern“ und anderer Unpässlichkeiten ein wenig quälend.

Lisa, Calixte, Joachim, Silvia, Noeline, Tanja (Es ist tiefer Winter hier)

Das Dorf verabschiedete uns gegen 9 Uhr und unser Gastgeber überhäuften uns mit Kokosnüssen, Blumen und Muschelkränzen sowie Bier, Sprudel, spezielles selbstgebrautes alkoholisches Getränk und Kuchen. 

 

 

 

 

 

 

 

Noeline, Lisa, Calixte,Silvia, Daniel

Zum abschied bekamen wir Blumenkränze aus weißen Tiareblüten (wachsen nur in Franyösisch Polynesien) , handgemacht überreicht.

Die Südsee hat geweint und der Himmel war grau und so ging es bei eiseskälte (25 Grad) in Richtung Tahanea.

 

Tahanea

 

Dauernder Regen begleitete uns die 45 nm nach Tahanea. Mit teilweise 25 Knoten Wind  ging es zügig und der Anker fiel nach 8 Stunden. Der Pass zu diesem unbewohnten Atoll ist breit und gut zu befahren. Die Tataruga hat einen Ankerplatz auf der Steuerboardseite ausgesucht. Wir haben uns die andere Seite angeschaut, sind dann aber auch auf einen ruhigeren Platz unweit der Ankerstelle der T. geblieben. Dieses Atoll ist von der Regierung zum Naturschutzgebiet erklärt worden nachdem die Anhänger einer Sekte hier vor über 20 Jahren mehrer Menschen unter mysteriösen Umständen verbrannt haben. Die Überreste der Siedlung Kari Karina sind eingeebnet und vom Urwald völlig überwachsen.

riesige Korallenhalden machen das Wandern beschwerlich

 

 

Wir haben am folgendenTag diesen Teil des Atolls umwandert. Hier gab es mehr Vögel und große Kokosnußkrabben als auf den anderen Atollen. Auch die Fische, besonders in den Pässen waren sehr zahlreich und groß.

Am Sonnabend dem 6. September wollten wir weiter nach Fakurava. Die T. Hatte schon um 7 Uhr früh den Anker wieder an Bord und der Wind blies sie mit 20 Knoten aus dem Atoll.

 

Einer der drei Pässe in das Atoll ( südlichste)

 

Unser eigenes Ankeraufholen mißlang. Er hatte sich unter einem Riffkopf verhakt. Zudem ging die Ankerwinch in den Streik. Nach 2 Stunden suche habe ich den Sicherungsautomaten endlich gefunden. Leider hatte man vergessen ihn im Schaltplan zu verewigen. Der zunehmende Wind , unser zeitweise ausgefallene Bb Anrieb und und der festgehakte Rocner bewogen uns erst einmal hier zu bleiben.

 

Weiter überreste menschlicher Kultur haben wir nicht gefunden

Mit Hilfe des Tauchequipments habe ich den Anker in 13m Tiefe befreit und die Propeller gegnseitig vertauscht....könnte ja am Kiviprop liegen.......

Inzwischen haben sich große Wellen vor den Pässen aufgebaut und an eine ausfahrt war nicht mehr zu denken.

Inzwischen hat sich die Theofania 100 meter weiter vor Anker gelegt. Maxim, Natascha, die Kinder Xenia (8) und Poline ( 6) aus St. Petersburg, RUS, sind seit über 12 Jahren auf den Weltmeeren unterwegs und wir trafen sie zuerst in Fatu Hiva.

Auch am Montag waren die Wellen im Eingang der Passagen chaotisch und unpassierbar.

Am Dienstag hatte der Wind nachgelassen und die Wellen hatten sich ein wenig beruhigt.

Beim Aufholen des Parkhakens stoppte die Winde erneut. Mit Hilfe von Maxim holten wir ihn Hand über Hand herauf und wir motorten gegen den Wind durch den nördlichen Pass.

Immer noch hohe, chaotische, sich brechende Wellen ließen die Nes-Puck mächtig tanzen.

Nach 200 Metern unter „full speed“, 1,5 knoten, wurde es ruhiger. Geschafft !

   

...und wieder etwas für Romantiker

  Fakarava

Am 9.September  sind wir nach 53,5 Meilen, 8 Std. auf unserem neuen Ankerplatz im südlichen Teil vom  Atoll gelandet. Mit Hilfe von einer, von Tataruga erstellten Wegepunktliste, manöverierten wir uns durch das von Riffköpfen verseuchte Wasser. Das unterweg reparierte Ankerwinden relaise arbeitete wieder ohne Probleme. Der  Platz war wirklich traumhaft. Kleine Inselchen innerhalb des Atolls umspült von kristallklarem Wasser  und in der Nähe der Atollpassage viele Fische. Nach Aussage der Tauchbasis ist der Haispot Weltweit einzigartig. Bis zu 500 Haie „wohnen“ hier.  Wundert ein wenig weil leckere Touristen kaum zu finden sind.

Es ist wirklich ruhig hier und der Ankerplatz ist sicher.

 

Hier finden wir orangefarbige Strände und unberührte Natur, wieder mal Südsee pur, eine handvoll Yachties finden das auch und ankern im Feld.

 

Tatoo aus alten Zeiten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

blauviolette Korallen

unter Wasser....Fische immer vor der Linse

 

Ein riesiger Napoleonfisch

 

Hai......nicht zu knapp

Lisa sammelt mal wieder......

Pirat Thomas auf  Enterfahrt